Serious Games Conference

sgc104c
Am 5. März fand in Hannover im Rahmen der CeBit die von nordmedia und dem Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V. veranstaltete 4. Serious Games Conference statt.
Das in Deutschland Serious Games als Nischenthema behandelt werden, ist kein großes Geheimnis. Die Qualität geht stark auseinander, der Markt ist vor allem für Eltern unübersichtlich und Nachahmer von Erfolgen wie „Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging“ gibt es wie Sand am Meer. Fragt sich nur, was man dagegen tun kann. Die Serious Games Conference lud daher auch dieses Jahr 350 Besucher aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung zum Disskutieren, Entdecken, Wissen verbreiten und Konntakte knüpfen ein.
Der Mediendidaktiker Michael Kerres teilte das Feld bereits in die 3 Bereiche „Lernen durch die Spielerfahrung“, „Einbettung eines Spieles in eine Lernumgebung“ oder genau andersherum: „Einbettung von Lernaufgaben in ein Spiel“. [nachlesen] Ersteres ist komplex und schwierig, kann aber auf Grund der direkten, interaktiven Verknüpfung von Spiel und Lerninhalt sehr gut funktionieren. Die zweite Variante lässt von sich aus wenig Raum für anspruchsvollere Systeme als das Punkte-Sammeln, ist dafür konkret auf das Ziel gerichtet.  Schnell aufgesetzt und frustierend wirken kann letztlich die dritte Variante, wird man z.B. wieder aufgefordert eine Mathe-Aufgabe zu lösen um die Tür zum nächsten Raum zu öffnen.
SGames
Interessante vorgestellte Projekte wie „Gabarello (GAme BAsed REhabilitation for LOkomat)“, mit welchem die Motivation für Rehabilitation im Laufapparat gesteigert werden soll, die „Global Conflicts“ Serie oder „Winterfest„, ein Lernspiel für funktionale Analphabeten waren spannend, versuchten sie doch genau diese Bereiche auszuloten. Noch aber steht der ernste Spaß am Anfang und es müssen sich gute Forscher, Entwickler und Verleger finden, welche zusammen, nicht im Auftrag des ein oder anderen, agieren. Dafür war die Konferenz perfekt und lässt so auf neue Projekte für das nächste Jahr hoffen. Hoffnungsträger für den Serious Games Award?
Zum Abschluss wurde der eben genannte mit 22.500 Euro dotierte Award verliehen. Gold gab es für „Willi wills wissen: Bei den Wikingern“ für das Fördern des eigenmotivierten Lernens, Silber bekam die komplexe und kommunikative Simulation „Virtuelles Training für Polizeieinsatzkräfte“  und „Team Player“ wurde für die spielerische Verbindung von interkultureller und fachlicher Kompetenz junger Auszubildender gelobt und erhielt somit Bronze .
Videoaufzeichnungen bietet die Mediathek der Serious Games Conference.