Trickfilme in Computerspielästhetik
Im Rahmen der unterrichtsbegleitenden Lehrerfortbildungen, die die Initiative Creative Gaming e. V. zusammen mit der Bürgerstiftung Hamburg durchführt, fand auch an der Julius-Leber-Schule in Schnelsen eine Veranstaltung in einer 9. Klasse statt.
In der ersten Veranstaltung ging es zuerst darum, sich zu überlegen, welche Arten von Spielen es gibt und wie sich diese in Spielweise, Perspektiven und Aufbau unterscheiden. Eine grundsätzliche Übersicht gab es danach über die Möglichkeiten des Trickfilms, also Legetrick, Puppentrick/ LEGO-Trick und natürlich Pixilation.?Die Schülerinnen und Schüler waren am Ende der Doppelstunde angehalten, einen Zettel auszufüllen und so für sich zu formulieren, welches Spiel sie am interessantesten finden und welches Spielelemente sein könnten, die man in einen Trickfilm übertragen kann.??Die Folgestunde wurde für eine kurze, praktische Aufgabe genutzt, bei der sich Gruppen bilden und ganz einfache Computerspiel-Legetrickfilme herstellen sollten. Gerade bei Projekten, die insgesamt viel Planung erfordern, hat sich diese praktische Arbeit zu Beginn als sehr sinnvoll herausgestellt, da die Schüler eine konkretere Vorstellung von ihren Möglichkeiten und den zu erwartenden Resultaten bekommen.??Nach der Sichtung der Ergebnisse ging es dann an den „richtigen“ Film. Die Gruppen konnten über den anvisierten Zeitraum von drei Doppelstunden basteln, drehen und schneiden und wurden von Daniel Roßberg und Joachim Rose dabei begleitet. Die Schule stellte kleine digitale Kompaktkameras und Laptops mit Photoshop Elements und Premiere Elements zur Verfügung.
Ein Problem bei der Koordination von Gruppenarbeit und der Selbstorganisation der Schüler, das immer wieder auftritt – und leider auch diesmal – ist, dass die gespeicherten Daten auf USB Sticks nach Hause genommen und in der nächsten Stunde in einigen Fällen vergessen worden sind. Die Technik als solche hat aber gut funktioniert.
Die Schüler teilten sich in Gruppen ein und arbeiteten insgesamt an sechs Projekten, von denen am Ende vier fertiggestellt und abgegeben worden sind. Es gab sehr unterschiedliche und kreative Ideen, allerdings auch Schwierigkeiten innerhalb einiger Gruppen, konstruktiv an diesen kreativen Ideen weiterzuarbeiten. So fallen die Ergebnisse in ihrer Qualität sehr unterschiedlich aus.
Rückblickend hat das Projekt allerdings erreicht, das sich die Schüler mit filmischer Bildgestaltung einmal anders als in der Konsumentenhaltung auseinandergesetzt haben. Transferleistung war, die Perspektive und Aspekte von Spielen aufzunehmen und sie in einem anderen Medium umzusetzen. Und dies ist beinahe allen gelungen.?Zusätzlich konnten über dieses Projekt viele technische Fragen der Bildbearbeitung (Photoshop) und des Schnitts (Premiere) geklärt werden und ermöglichen somit eine Fortführung/Erweiterung dieser Form von Auseinandersetzung mit Computerspielen.
Ergebnisse auf der Website der Julius-Leber-Schule
http://www.jls-hh.info/index.php?page=vom-computerspiel-zum-film